Was tun bei
Verschwörungserzählungen?
Die von der Bundesregierung und Landeregierungen ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Folgen der weltweiten Corona-Pandemie haben in einigen Städten Bürger*innen dazu bewegt, ihren Protest gegen die Beschränkungen auf die Straße zu tragen. Diese Proteste wurden zu einem großen Teil von Verschwörungserzählungen getragen, wie beispielsweise der Vorstellung, dass es sich beim „Corona-Schwindel“ um eine Erfindung handelt, oder dass der Virus menschengemacht sei, um die Demokratie abzuschaffen. Einigen Verschwörungserzählungen zu folge werden entweder der Geschäftsmann Bill Gates oder der US-Milliardär Georg Soros oder Israel verantwortlich gemacht. Auch wenn sich diese speziellen Erzählungen auf das Corona-Virus beziehen, knüpfen sie an uralte antisemitische Muster an, oder äußern sich rassistisch, wenn etwa als asiatisch gelesene Menschen angegriffen werden. Durch das Ablehnen von Hygienemaßnahmen, wie das Abstandhalten, oder das Tragen eines Mund-Nasenschutzes während der Kundgebungen und Demonstrationen wird das Eindämmen des Infektionsgeschehens boykottiert und die Gesundheit anderer gefährdet. Auch befinden sich unter den Demonstrant*innen Personen aus Zusammenhängen der extremen Rechten, sowie sogenannte Reichsbürger, die die Verfassung der Bundesrepublik ablehnen.
Auch wenn Unsicherheiten, Unklarheiten und unterschiedliche Einschätzungen in Bezug auf das Corona-Virus bestehen bleiben werden, ist es wichtig, sich von rassistischen, antisemitischen und anti-demokratischen Äußerungen zu distanzieren.
Hier haben wir einige Links und Hinweise zusammengestellt, die rund um das Phänomen Verschwörungserzählungen aufklären und Anlaufstellen, die dazu und zu den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus beraten und informieren.
Poster Verschwörungserzählungen
Mit dem Faltposter „Hilfe mein Onkel glaubt Bill Gates will uns zwangsimpfen“ haben wir Tipps und Tricks im Umgang mit Verschwörungserzählungen auf eine DinA3 Seite zusammengefasst. Das Poster soll nicht als eins-zu-eins Anleitung im Umgang mit verschwörungserzählenden Familienmitgliedern verstanden werden, da nicht jede Strategie für alle Personen und in allen Situationen passt. Vielmehr sollen Anregungen gegeben werden und auch Anknüpfungspunkte, um sich weiter über das Thema zu informieren und sich ggfs. beraten zu lassen. Die Hinweise und Tipps beziehen sich auch auf verschwörungsideologische Äußerungen in der Öffentlichkeit, aber mehr noch auf Verschwörungserzählungen, mit denen wir im privaten Umfeld konfrontiert sind. Das Poster können Sie über die Koordinierungsstelle beziehen.
Beratung, Informationen, Links und Hinweise
zum Thema Verschwörungserzählungen:
Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Die Beratung von empower ist vertraulich, parteilich und kostenlos. Sie arbeiten unabhängig von Behörden und auf Wunsch anonym. Bei Bedarf wird in verschiedenen Sprachen beraten, oder Übersetzer*innen hinzugezogen.
Web: www.hamburg.arbeitundleben.de/empower
Telefon: 040 284016-67
Mail: empower@hamburg.arbeitundleben.de
Beratung und Begleitung bei Distanzierung von (extrem) rechten Einstellungen und Zusammenhängen, außerdem Angehörigenberatung
Web: www.kurswechsel-hamburg.de/distanzierung-ausstieg/
Telefon: 0800 / 565 780 056
Mail: ausstieg@kurswechsel-hamburg.de
Flyer "Umgang mit Verschwörungserzählungen - Gefahren, Strategien, Gegenmaßnahmen" (PDF)
Information, Beratung, Unterstützung bei Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus
An das Mobile Beratungsteam Hamburg können sich Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen wenden, wenn sie mit Vorfällen konfrontiert sind, die einen rassistischen, rechtsextremen oder antisemitischen Hintergrund haben. Das MBT berät und recherchiert auch zu Verschwörungserzählungen, bzw. deren Anhänger*innen und bietet Bildungsangebote dazu an.
Web: www.hamburg.arbeitundleben.de/mbt/
Telefon: 040 284016-202
Mail: mbt@hamburg.arbeitundleben.de
Beratung von Menschen, die aufgrund ihrer (ggf. auch nur zugeschriebenen) Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Sprache Diskriminierung erleben oder erlebt haben
amira begleitet und moderiert Vermittlungsgespräche, hilft bei der Einleitung von Beschwerden oder rechtlichen Schritten und kann in Kooperation mit Rechtsanwälten eine Klage nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz unterstützen.
Web: http://adb-hamburg.de/
Telefon: 040 / 398 426 71
Mail: amira@basisundwoge.de
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), Referat Gesellschaft
Fortbildung, Prävention, Beratung und Intervention für Schulen und Lehrkräfte.
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) Referat Gesellschaft
Felix-Dahn-Str. 3, 20357 Hamburg
Web: www.li.hamburg.de
Telefon 040 – 428842 -564 / -560
E-Mail demokratiebuero@li-hamburg.de
Beratungsstelle Gewaltprävention
der Behörde für Schule und Berufsbildung
Intervention und Fallberatung bei Verdacht auf einen extremistischen Hintergrund von Schüler*innen.
Hamburger Straße 129, 22083 Hamburg
Web: www.hamburg.de/gewaltpraevention/
Telefon 040 - 428 63 - 7020
Mail: gewaltpraevention@bsb.hamburg.de
Hamburger Jugendserver
Auf www.jugendserver-hamburg.de befinden sich in verschiedenen Bereichen Informationen zu Fake News, Verschwörungserzählungen und rechtsextremer Propaganda für Schüler*innen.
Insbesondere zu Corona Facts: www.factsforfriends.now.sh/
Hamburg gegen Antisemitismus
Beratung für von Antisemitismus betroffene Bürger*innen. Hier finden sich Informationen über und Angebote in Hamburg zum Thema Antisemitismus.
Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen
der Nordkirche
Überregionale Angebote:
Amadeu-Antonio-Stiftung
Das Projekt No World Order der AAS bietet Vorträge, Workshops, ein Planspiel und weitere Bildungsmaterialen zum Themenfeld Verschwörungserzählungen insbesondere im Zusammenhang mit Antisemitismus an.
Web: www.amadeu-antonio-stiftung.de/projekte/no-world-order/
Telefon: 030 / 724 088 623
E-Mail: verschwoerung@amadeu-antonio-stiftung.de
Die Stiftung bietet weitere Broschüren im Themenfeld Verschwörungserzählungen zum Bestellen, oder als Download an.
www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/
Bundeszentrale für politische Bildung
Veröffentlichungen, Unterrichtsmaterial, Videos und Podcasts für Schüler*innen, Lehrkräfte und Bürger*innen
Themenseite zum Corona-Virus: www.bpb.de/politik/innenpolitik/coronavirus/
Spezial zum Thema „Verschwörungstheorien“: www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/medienpaedagogik/270188/verschwoerungstheorien
Zeitschrift "InfoAktuell" zu Verschwörungserzählungen: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/info-aktuell/318171/verschwoerungserzaehlungen
Weiterführende Links:
Das Beratungsprojekt Kurswechsel hat ebenfalls einen Flyer zum Thema veröffentlicht. „Umgang mit Verschwörungserzählungen“ zeigt kurz Hintergründe auf und gibt vor allem Tipps für die eigene Haltungs- und Handlungsweise im Umgang mit Menschen, die Verschwörungserzählungen anhängen. Hier geht es zum Download (PDF).
Die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen (ZEBRA) aus Baden-Württemberg bietet auf ihrer Webseite u.a. verschiedene Informationen und Checklisten zum Thema Umgang mit Verschwörungsideologien an: https://zebra-bw.de/infoservice/
Corona-Mythen entkräften! - Ein Projekt von bildungsarbeit.org zur Aufklärung über Corona-Mythen & gegen Verschwörungsideologien. http://corona-mythen.org/
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