Völkischer Populismus‚ »Neue Rechte« und der Antisemitismus

Vortrag und Diskussion

Antisemitismus gehört zu den zentralen Bestandteilen des Weltbildes der extremen Rechten. In Abgrenzung dazu positionieren sich Teile des organisierten völkischen Populismus und der »Neuen Rechten« demonstrativ gegen Antisemitismus, kritisieren Judenfeindschaft von Muslimen und bieten sich gar Israel als Bündnispartner gegen ‚den Islam‘ an.

Doch trotz der Bemühungen um eine pro-jüdische Außendarstellung fällt das völkisch-populistische Spektrum zugleich immer wieder durch Antisemitismus-Skandale auf. Darüber hinaus weisen sich dem völkisch-populistischen Spektrum zuordnende Wähler*innen in aktuellen Umfragen die höchsten Zustimmungswerte zu antisemitischen Ressentiments von allen politischen Milieus auf.

In dem Vortrag soll dargestellt werden, welche Rolle der Antisemitismus sowie die demonstrative Abgrenzung davon im völkisch-populistischen Spektrum spielt. Insbesondere wird dabei die Bedeutung der Geschichtspolitik thematisiert, die auf einer aggressiven Erinnerungs- und Schuldabwehr basiert und die bundesrepublikanische Gedenkkultur in Bezug auf die Shoah grundlegend ablehnt. Daneben werden die Implikationen des in diesem politischen Spektrum dominanten völkischen Weltbildes sowie die Verknüpfungen mit der »Neuen Rechten«, die eine wichtige Funktion als intellektueller Stichwortgeber innehat, behandelt.

Referent: Tim Ackermann ist Soziologe und arbeitet als Bildungsreferent beim DGB-Bildungswerk NRW e.V.

Datum

02. Apr 2019
Vorbei!

Uhrzeit

19:00

Veranstaltungsort

Fabrique im Gängeviertel
Seminarraum (4. OG), Valentinskamp 28 B, 20355 Hamburg

Veranstalter

Bagrut e.V. - Verein zur Förderung demokratischen Bewusstseins